Mein Tag bestand daraus, von 6:00 Uhr bis 13:00 Uhr im Autohaus zu arbeiten – und danach im ERGO-Büro bis circa 23:00 Uhr.
Freie Minuten im Autohaus habe ich damit verbracht, Bücher über die Themen Verkauf, Geld und Mindset zu lesen. Meine Teammitglieder fürs Network habe ich alle mittels Direktkontakt auf der Straße für mich gewonnen. Innerhalb von zwei Monaten war ich die beste Rekruterin des Unternehmens und in einem Jahr habe ich 6.000 Kontakte gesammelt.
Nach zusätzlichen Vertriebserfahrungen in dubiosen Firmen habe ich bei einem Hersteller für Elektromotorräder gearbeitet und dort die Kunden meines Vorgängers übernommen, der seinen Job 30 Jahre lang gemacht hatte. Bereits im ersten Monat konnte ich um 30 Prozent mehr Geschäfte abschließen als er – und das, obwohl ich kein Probemodell des Motorrads von Händler zu Händler brachte, sondern sämtliche Kunden mit Flyern gewinnen konnte.
Die Frau des Chefs (Mitte 50) war sehr eifersüchtig und es passt ihr nicht, dass ich dort arbeitete. Woher ich das weiß? Sie hat bei jeder einzelnen Mail darauf geachtet, dass ich das nicht vergesse. Sie selbst war in der Buchhaltung und hat so jeden Monat dafür gesorgt, dass mein Gehalt 20 Tage zu spät kam. Einmal wollte sie mich überhaupt nicht bezahlen.